Montag, 13. Februar 2017

{Rezension} Endgame - die Auserwählten

Autor:  James Frey


Inhalt 


Endgame, das Spiel um Leben und Tod, das Ende der Welt, hat begonnen und die Menschheit ist ahnungslos. Bis auf die 12 auserwählten Spieler, die mit dem Einschlagen der 12 Meteoriten auf der Erde um das Fortbestehen ihres eigenen Geschlechts spielen müssen, worauf sie seit Generationen vorbereitet wurden. Doch wie lauten die genauen Spielregeln und wer ist der Spielführer? Wie kann man um das Leben spielen, indem man den Tod bringt?

Meine Meinung 


Zu Anfang ist man „Endgame“ hilflos ausgeliefert, kann kaum erfassen, wo auf der Welt man sich gerade befindet, um wen oder was es geht und ohne mehrmaliges Nachblättern gelingt es nur schwer, die Handlungsstränge zu einem Bild zusammenzufügen. Dies beeinträchtigt aber in keinster Weise die Faszination und Spannung, was meiner Meinung eine Meisterleistung ist! Und ehe man sichs versieht hat das Spiel bereits begonnen.. Es ist brutal, unvorhersehbar, emotional, mitreißend. 12 Spieler, 12 unterschiedliche Erzählperspektiven, 12 völlig unterschiedliche Charaktere, die man nach und nach näher kennen und lieben oder hassen lernt. Mit der Zeit versucht man, niemanden zu nahe an sich heranzulassen, weil man schmerzhaft lernen musste, dass man, wen man liebgewonnen hat, auch bald wieder verlieren kann. Diese unbedingt erforderliche Gleichgültigkeit wird einem aber mit der Art und Weise, wie Frey einem jeden Einzelnen behutsam näher bringt und Einblicke in all ihre Gefühlswelten gibt, sehr schwer gemacht. Nichts ist sicher außer dass gespielt wird – oder..?

Fazit 


Dadurch, dass ich „Endgame“ im Anschluss an „Die 5. Welle“ gelesen habe, war ich nicht mehr ganz so leicht zu schockieren und hatte außerdem noch mein Bild über das Ende der Welt und außerirdisches Leben im Kopf, welches ich zu Anfang nur widerwillig aufgeben wollte. Dies hat wahrscheinlich auch dazu geführt, dass mich Freys Werk nicht so unvorbereitet und mit einem großen Knall getroffen hat, wie zuvor Yanceys. Dennoch ist es ein einmalig fesselndes, emotionales – und ebenso grausames – Werk. Es fällt mir schwer, neutral zu sein und „Endgame“ herausgelöst, von meinen vorherigen Erfahrungen zu sehen und nicht den direkten Vergleich anzustellen – darum werde ich das auch nicht tun. Hätte ich es vorher gelesen hätte ich eventuell 5 Federn vergeben, so aber verdient es sich stolze 4 Federn!