Mittwoch, 10. Oktober 2018

{Rezension} Das Rad der Zeit 6 - Herr des Chaos

Autor:  Robert Jordan


Inhalt 


Rand wird immer mehr zu dem Wiedergeborenen Drachen, gegen den zu sein er sich so lange gewehrt hat. Er verliert den Bauernjungen von den Zwei Flüssen in ihm immer mehr, wird hart, weil er es sein muss und verliert Vertrauen, weil die Geschehnisse ihn dessen belehren. Seine Freunde fügen sich ihren eigenen Schicksalen, weit weg von ihm, und auch an ihnen bleiben die Spuren der Zeit nicht unsichtbar. Die gespaltene Weiße Burg versucht ihn unter Kontrolle zu bringen, zahlreiche Adlige und Herrscher zerren an ihm – und er versucht mit einer Gleichgültigkeit und Härte, alles unter Kontrolle zu behalten und dabei sein Herz so gut wie möglich zu verschließen, um niemanden mehr lieben zu müssen, den seine Liebe das Leben kosten könnte..

Meine Meinung 


Auch in diesem Teil der Reihe herrscht trockene Politik und Kriegsstrategie vor, die es mir oft schwer macht, interessiert zu folgen. Die Handlungsstränge Egwene betreffend hingegen verschlinge ich nur so! War sie mir zwischenzeitlich immer farbloser erschienen und ging mir sogar auf die Nerven, so hat mich ihre Persönlichkeitsentwicklung, die sie bei den Aiel durchlaufen hat, sehr beeindruckt und sie mir näher gebracht denn je. Sie ist kein unschuldiges, braves Streber-Mädchen vom Lande mehr, sondern hat eine Stärke und einen schillernden Charakter entwickelt, den ich nie für möglich gehalten hätte. Ich kann jetzt nach beenden des Buches immer noch nicht fassen, welche Ereignisse sich um Egwene herum überschlagen haben und kann es kaum erwarten, diese weiter zu verfolgen. Dafür entgleiten mir Mat und Elayne immer mehr und auch Rand kann mich nicht mehr wirklich berühren – was wahrscheinlich beabsichtigt ist, da er immer härter wird und versucht, sämtliche Emotionen auszublenden, was es schwierig macht, eine Verbindung zu ihm aufrecht zu erhalten. Es ist erstaunlich, wie sehr und wie unvorhersehbar sich die Figuren im Verlaufe der Zeit verändern und dass es in jedem Band neue Protagonisten gibt, die meine Sympathien wecken, mich fesseln, und andere, die dies zuvor schafften plötzlich von mir links liegen gelassen werden. Ich bin gespannt darauf, wer es im nächsten Band schafft, mir wieder näher zu kommen, wer mich berührt, wer mich überrascht, obwohl ich glaubte ihn/sie zu kennen..

Fazit 


Tarmon Gai’don rückt immer näher und obwohl die offensichtlichen Rollen mittlerweile verteilt sind, weiß ich doch so gut wie gar nichts darüber, welche Persönlichkeiten unter welcher Konstellation dem Schatten gegenüber treten werden - und ich brenne darauf, es zu erfahren..



Montag, 24. September 2018

{Rezension} Das Rad der Zeit 5 - Die Feuer des Himmels

Autor:  Robert Jordan


Inhalt 


Nachdem Couladin sich Rand offen als der „wahre Wiedergeborene Drache“ entgegengestellt, die vollständige Vereinigung der Aiel unter Rand damit verhindert hat und über die Drachenmauer geflüchtet ist, muss Rand rasch neue Entscheidungen treffen. So führt er den doch beträchtlichen Teil der Aiel, die er geeint hat zunächst nach Rhuidean, welches nun vom Nebel befreit ist und neu bevölkert werden kann und bildet aus ihnen eine Kriegergemeinschaft, mit denen er Couladins Spuren der Zerstörung über die Drachenmauer hinweg in Feuchtlande folgt. Er kämpft nun an mehreren Fronten, gegen den falschen Drachen Couladin, gegen die Verlorenen, gegen das Auseinanderbrechen der Völker, die er bereits zu einen geglaubt hatte und nicht zuletzt gegen Lewis Therin, der sich nun immer stärker in seinem Kopf bemerkbar macht..

Meine Meinung 


Die immer größere Anteile einnehmende Politik und Kriegsstrategien machen es mir teilweise schwer zu folgen, da dies absolut nicht meine Themen sind und ich immer wieder abschweife, was den Lesefluss erheblich stört. In Abschnitten über Elayne und Nynaeve und ihre Jagd auf die schwarzen Ajah / ihre Flucht vor den Verlorenen, sowie sämtliche Abenteuer in Tel’aran’rhiod ziehen mich sofort wieder mitten in Jordans Welt hinein und ich fliege nur so über die Seiten. Sobald ich Rands politischen Sitzungen lauschen muss ist es, wie eine Vollbremsung auf einer Autobahn hinzulegen. Gott sei Dank ist dieser Band in immer regelmäßigen Abständen mit den Themen gespickt, die mich daran hindern, das Buch zur Seite zu legen und mich stattdessen in den Bann ziehen. Einige Persönlichkeitsentwicklungen sind sehr emotional und spannend mitzuverfolgen, manche unvorhergesehene Ereignisse lassen mir fast das Herz stehen! Dieses Mal fasse ich den Meinungsteil sehr kurz, weil ich das Gefühl habe, dass ich, sobald ich etwas mehr ins Detail gehen würde, zu viel verraten würde. Trotz der beschriebenen Flauten, halte ich es für ein lesenswertes Buch in einer unglaublich besonderen, spannenden Fantasy-Reihe und hoffe im nächsten Buch wieder auf weniger trockene Politik und mehr persönliche, emotionale Themen, unverhoffte Wendungen, sowie spannungsgeladene Abenteuer, damit ich mal wieder begeisterte 5 Federn vergeben kann. Wenn ich könnte, würde ich die Bewertung dieses Buches auf mehrere Handlungsstränge aufteilen, von denen die Bewertung des einen nur 2-3 Federn erhalten würde, die meisten sich bei 4 bewegen und ein oder zwei 5 verdient hätten. So habe ich versucht all das zu seinem Gesamteindruck zusammenzufassen, was dann doch auf sehr gute 4 Federn hinausläuft.

Fazit 


Die Aiel folgen ihrem Car’a’carn, wie sie den Wiedergeborenen Drachen nennen, über die Drachenmauer. Bei der geplanten Vereinigung der Feuchtländer muss der Leser viele trockene politische Verhandlungen über sich ergehen lassen, wird aber immer wieder mit unverhofften Wendungen, emotionalen Persönlichkeitsentwicklungen und atemlosen Abenteuern in vielen der anderen Handlungssträngen belohnt.



Dienstag, 4. September 2018

{Rezension} Das Rad der Zeit 4 - Der Schatten erhebt sich

Autor:  Robert Jordan


Inhalt 


Rand hat den unbezwingbaren Stein des Tear erobert und hält Callandor, das Schwert, das nicht berührt werden kann, in der Hand, womit er sich erneut und unbestreitbar zum Wiedergeborenen Drachen ausruft. Mit der Eroberung des Steins ist er nun Lord von Tear und hat er zusätzlich zu seinen Gefährten noch die Aiel hinter sich stehen, die sich zum Volk des Drachen erklären. Doch lange kann sich Rand auf seiner neu gewonnenen Stellung nicht ausruhen, denn mit einer Schlacht ist noch kein Krieg gewonnen und das Böse ist noch lange nicht bezwungen. Während er verzweifelt versucht einen möglichst friedlichen Weg zu finden, um die Prophezeiung zu erfüllen und der Welt wieder ihre Freiheit zu schenken, wird Tear von Trollocs und Myrdraals heimgesucht und die Zeit des Pläneschmiedens abrupt beendet. Jeder folgt seinem ganz persönlichen Ruf, was die Gruppe erneut spaltet, sie zwingt, mehr und mehr Geheimnisse voreinander zu haben und doch kämpfen sie, ohne sich dessen immer bewusst zu sein als Team, an allen Fronten, für dasselbe Ziel: Frieden.

Meine Meinung 


Nachdem jedesmal unzählige neue Charaktere und Schauplätze hinzukamen, was es mir mitunter schwer machte, den Überblick zu behalten, trifft man diesmal vermehrt auf alte Bekannte und vertraute Orte. Die Gemeinschaften werden neu gemischt, Vertrauensverhältnisse durcheinander gebracht, Charaktere weiterentwickelt oder sogar neu erfunden.. Dass man so langsam ein Bild von Jordans Welt im Kopf hat, vom Prinzip des Böse und des Guten, den verschiedenen Ortschaften und Gepflogenheiten, vereinfacht es mit jedem Buch, den Einstieg zu finden, auch wenn es immer wieder ein wenige holprig ist. Nachdem man solange in die Welt hinausgezogen ist, ist es eine unerwartet schöne Überraschung, unter anderem auch wieder nach Emondsfeld zurückzukehren, auch wenn man feststellen muss, dass weder man selbst, noch die Heimat, so ist wie damals, als man sie hinter sich liess. Auch in der weißen Burg stehen die Zeichen auf Umbruch. Die Zeiten des Versteckspiels und des Heimlich-Gejagt-Werdens sind vorbei, der Drache hat sich ausgerufen und zieht offen an den Fäden des Musters. Unwissend, verzweifelt, immer einsamer. Und doch beißt er sich durch, gibt alles was er hat und was ihn ausmacht, in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft.. Nebenbei entwickeln sich zarte Bande der Liebe, wo man sie bereits kommen sah und auch da, wo sie unvermutet blieben, was der Geschichte eine tiefere Ebene gibt und mich persönlich emotional noch mehr als je zuvor an die Protagonisten bindet. Die 4 Federn rühren allein aus dem Gefühl heraus, zulange in der selben Welt verweilt zu haben, es wird schwieriger mich zu überraschen oder in etwas Unbekanntes hineinzuziehen, mich zu fesseln. Ich bin gespannt, ob es überhaupt möglich ist, 14 Werke lang das Leseerlebnis so hoch zu halten, oder ob ich irgendwann, zu früh aus Jordans Welt auftauchen werde..

Fazit 


Der wiedergeborene Drache hat bereits ein Volk hinter sich versammelt, eine Festung erobert, nun gilt es hinauszuziehen und die Prophezeiung erfüllen..



Montag, 13. August 2018

{Rezension} Das Rad der Zeit 3 - Die Rückkehr des Drachen

Autor:  Robert Jordan


Inhalt 


Und erneut erscheint es als sei Ba’alzamon besiegt, doch diesmal lassen sich Rand und seine Mitstreiter nicht so einfach täuschen. Auch wenn Rand sich nun, mehr oder weniger wider Willen, als der Wiedergeborene Drache ausgerufen hat, Matt das Horn von Valere geblasen hat - und damit die toten Helden der vergangenen Zeitalter an ihrer Seite kämpfen - ist damit noch lange nicht die letzte Schlachte geschlagen und der Schatten besiegt worden. Nach der gemeinsamen Schlacht trennt sich die Gemeinschaft bereits wieder. Die Novizinnen reisen zurück nach Tar Valon zur weißen Burg, um ihre Ausbildung zur Aes Sedai weiter voran zu treiben und nehmen dabei Mat mit um ihn vom Dolch aus Shagar Logoth zu lösen und ihm somit hoffentlich das Leben zu retten. Der Rest zieht sich zurück um auf dem nächsten vernichtenden Schlag des Dunklen Königs zu Warten. Doch das Muster hat auch diesmal seine eigenen Pläne, treibt einige von Ihnen allzubald wieder zum Aufbruch an und ehe sie sichs versehen sind sie bereits wieder aufgesplittet in alle Himmelsrichtungen unterwegs, nicht sicher, ob als Jäger oder Gejagter..

Meine Meinung 


Diesmal plätschert der fast versiegende Bach nicht ganz so träge dahin, wie in den Anfängen der ersten beiden Bände. Nach dem großen Knall läuft zwar wieder erstmal alles in ruhigen Bahnen aber nun habe ich ein gewisses Urvertrauen, dass dieser Bach schon an der nächsten Biegung wieder zu einem reißenden Fluss anschwillt – und ich werde nicht enttäuscht! Erbarmungslos werde ich hineingezogen und habe nicht die geringste Chance, ans Ufer zu gelangen. Mit jeder Seite nimmt die gewaltige Welt in meinem Kopf mehr Gestalt an, ich treffe alte Bekannte, erkenne Wegabschnitte wieder, habe das Gefühl, manchmal nach Hause zu kommen – um dann wieder aufs Neue in die Freumde zu ziehen, und mir diese und viele andere Welten in Jordans Universum Stück für Stück vertrauter zu machen. Haben die einzelnen Figuren im letzten Band immer mehr Konturen bekommen, so werden diese nun mit leuchtenden Farben ausgefüllt. Ich schließe einige ins Herz, mit denen ich zu Anfang Anlaufschwierigkeiten hatte, andere, denen ich neutral gegenüber stand, gehen mir mehr und mehr auf die Nerven und mit wieder anderen scheine ich mit jedem Buch mehr zu verschmelzen.. Jetzt, da nun alle in der Prophezeiung des Drachen absehbaren Wegpunkte mehr oder weniger erreicht wurden, bin ich sehr gespannt, was nun als nächstes auf mich zu kommt, denn diesmal gibt es kein Gerüst mehr, welches mich darauf vorbereitet, was mich erwartet.

Fazit 


Die Prophezeiung des Drachen erfüllt sich, Er wurde wiedergeboren.. Und was nun? Kann er das Muster diesmal brechen und das Rad der Zeit anhalten?



Freitag, 10. August 2018

{Rezension} Das Rad der Zeit 2 - Die Jagd beginnt

Autor:  Robert Jordan


Inhalt 


Rand hat den dunklen König besiegt und kehrt gemeinsam mit Moraine, Lan und seinen Freunden aus der Heimat zurück nach Shienar um sich von den Strapazen der langen Reise und des Kampfes zu erholen. Doch wenn Ba’alzamon wirklich besiegt ist, wieso dreht sich das Rad dann weiter? Wieso hat es keine Auswirkungen auf die Trollocs, Myrddraals und sonstige Schattenfreunde? Der kurze Moment des Friedens und des Triumphs hält nicht lange vor und als dann das Horn von Valere gestohlen wird geht plötzlich alles ganz schnell. Die Jagd nach dem Horn beginnt, die Gemeinschaft um Rand wird mehr und mehr gesplittet und findet sich in Welten wieder, die jenseits ihrer Vorstellungskraft liegen und ihre Reise zur Großen Fäule wie einen Spaziergang erscheinen lassen..

Meine Meinung 


Nachdem ich nach einem zähen Start endlich voller Staunen und kopfüber in die Welt, die Jordan so bildgewaltig erschaffen hat, eingetaucht war, habe ich sie am Anfang dieses Bandes zunächst wieder so gut wie verlassen. Die Spannung hatte sich in Nichts aufgelöst, die Momente des Friedens plätscherten so dahin, und ich fand beinahe genauso schwer wieder in die Handlung zurück, wie am Anfang des ersten Bandes. Wie sich herausgestellt hat, handelte es sich aber nur um ein kurzes Luftholen, bevor die Welle der Ereignisse wieder über meinem Kopf zusammenschlug und mich gnadenlos mitriss. Die Rolle, die jeder einzelne Charakter innehat zeichnet sich nun immer mehr ab, zunächst unwichtig erscheinende Begegnungen kristallisieren sich als Schlüsselfiguren heraus, unscheinbare Momente bringen ungeahnte Wendungen. Der wiedergeborene Drache scheint kurz vor seiner Ernennung zu stehen und wie zu erwarten enden all diese einzelnen Fäden im Muster der Zeit in einem großen gemeinsamen Knall, wie bereits zuvor im ersten Band, was einen die letzten Seiten nur so verschlingen lässt bis man atemlos innehält und sich fragt, was da gerade eigentlich alles passiert ist. Ich werde ohne Pause sofort mit dem dritten Band anfangen, da ich es nicht erwarten kann weiter von dieser prickelnden Strömung mitgerissen zu werden – in der Hoffnung, dass sie nicht zunächst wieder zu einem ereignislosen Plätschern versiegt.

Fazit 


Mit jedem Moment wird mir Jordans Welt vertrauter – doch ich habe nur einen Bruchteil dessen gesehen, was sie ausmacht es gibt noch so unglaublich viel mehr zu entdecken..



Donnerstag, 19. Juli 2018

{Rezension} Das Rad der Zeit 1 - Die Suche nach dem Auge der Welt

Autor:  Robert Jordan


Inhalt 


Als die Aes Sedai Moraine und der Behüter Lan nach der langen Winternacht in dem kleinen Dorf Emondsfelde bei den Zwei Flüssen auftauchen verändert sich das Leben von Rand, Mat und Perrin für immer. Denn der Dunkle König, der eigentlich besiegt und weit weg von ihrer heilen Welt in seinem Kerker schmoren sollte, trachtet ihnen nach dem Leben und plötzlich tragen sie die Last der Welt auf ihren Schultern. Unvorbereitet und doch mit Abenteuerlust im Gepäck brechen sie auf, um die Zerstörung alles Seins zu verhindern und stoßen dabei auf Legenden, die längst verloren geglaubt, auf Albträume, die nie die Realität hätten berühren dürfen und versuchen dabei, nicht sich selbst zu verlieren. Hatten sie jemals eine Chance? Das Rad der Zeit dreht sich weiter, das Muster webt, wie es weben will…

Meine Meinung 


Ich habe eine ganze Weile gebraucht, bis ich einen Zugang zu der Handlung, zu den Protagonisten, hatte, bis ich das Gefühl hatte, das Lesen läuft von allein und vor mir breitet sich wie ganz von selbst eine neue Welt aus.. Aber als es dann so weit war, konnte ich nicht mal mehr blinzeln um auch kein Detail von dieser neuen Welt zu verpassen. Während ich noch staunend nach links und rechts blicke, schleicht sich etwas Neues, Unbekanntes von hinten an, oder es stürzt von oben auf mich herab - oder kommt es doch von innen, tief in mir drin? Es gibt verwirrend viel zu sehen, zu erfahren, zu fühlen, zu riechen, zu schmecken. Kaum meint man einen Charakter kennengelernt zu haben, so entwickelt er sich weiter und erscheint einem wieder fremd. Eine neue Persönlichkeit wird in das Muster gewebt, muss ihren Platz finden. In meinem Kopf dreht sich alles, sortiert sich wiederholt alles neu. Ich habe mich zu Anfang gefragt, wie man wohl genug Phantasie haben kann, um aus einer Geschichte 14 Bücher zu kreieren. Diese Frage hat sich schneller, als ich sie stellen konnte, in Luft auf gelöst. Es ist nicht nur eine Geschichte, es ist das Leben. Und nicht nur im Hier und Jetzt oder im nächsten Jahr, nein, es umfasst alles, was jemals war, was ist und was sein wird. Hier und überall, in Realität und Traum. Die Parallele, die sich mir ohne zu zögern aufdrängt, ist die zu „Herr der Ringe“. Auch hier finde ich eine Welt vor, die ich in ihrer Komplexität nicht gänzlich erfassen kann. Eine eigene Umwelt, Flora und Fauna, Geschichte, Sprache, es ist eine eigene Realität, ein Paralleluniversum. Gewaltig. Ich bin zu klein und unbedeutend darin, um mir auch nur ansatzweise vorstellen zu können, wie die Handlung sich noch weiter entwickeln wird, aber ich kann es kaum erwarten, weiterhin in dieser Realität zu leben!

Fazit 


Jordan hat mit „Das Rad der Zeit“ ein gigantisches Paralleluniversum erschaffen und ich freue mich darauf, noch eine ganze Weile, darin leben zu können..



Samstag, 30. Juni 2018

{Rezension} Göttlich - Verliebt

Autorin:  Josephine Angelini


Inhalt 


Nachdem die Häuser wieder vereint sind und die Götter den Olymp verlassen haben, gilt es noch wachsamer zu sein als je zuvor, zusammenzuhalten, aber mit wem? Auch wenn man diesen gigantischen Kampf der Götter nicht alleine kämpfen kann, ist es ratsam nur zu vertrauen, wenn unbedingt nötig und wenn man sich derer absolut sicher ist. Helen gewinnt immer mehr an Macht und wird dadurch und durch die verbotene Liebe zu Lucas immer einsamer.. Ist es überhaupt möglich, die sterbliche Welt vor einem erneuten Trojanischen Krieg und somit vor ihrem Untergang zu bewahren?

Meine Meinung 


Ich schwanke zwischen Faszination und Skepsis. Helens Macht wird immer weiter ausgeprägt, es werden unermüdlich neue Elemente und Welten hinzugefügt, neue Verbindungen geflochten. Einerseits bannt mich diese geballte Ladung an Fantasie und erfüllt mich mit Bewunderung und Ehrfurcht, andererseits drängt sich mehr und mehr ein Gedanke in den Vordergrund: „zu viel“! Es stürmen zu viele Bilder auf mich ein, die ich kaum verarbeiten kann. Es öffnen sich zu viele Welten, die ich irgendwann nicht mehr fassen kann. Die Ansammlung von so viel Macht erschlägt mich und ich kann irgendwann nicht mehr mithalten, verliere den Faden und die Verbindung zur Realität. Mir ist schon klar, das Fantasy per se nicht real ist oder sein muss, aber eine gewisse Nachvollziehbarkeit und eine Vermischung mit realen Elementen macht dieses Genre für mich erst reizbar. Es darf fantastische Elemente und Unmögliches enthalten, aber nur so viel, dass ich mir vorstellen kann, es könnte wahr sein.. es könnte entweder in unserer Welt koexistieren oder eben eine irgendwo da draußen oder in der Vergangenheit oder Zukunft solch eine Welt geben. Im zweiten Band hat Angelini diese Gratwanderung für mich bravourös gemeistert, aber in diesem letzten Band driftet der Götterkampf für mich in Dimensionen ab, die mich leider nicht mehr erreichen. Alles in allem handelt es sich um eine interessante Reihe mit einem für mich ganz neuem Thema, die historischen, biblischen und göttlichen Elemente sind ein toller Ansatz und ich würde gerne wieder etwas in der Richtung lesen. Trotzdem habe ich jetzt bereits einen großen Teil der Handlung vergessen, die Charaktere nur noch verschwommen in Erinnerung und es wurde keine Spur in meinem Herzen hinterlassen.. schade.


Fazit 


Interessanter Ansatz, großes Potential, welches aber leider nicht ausgeschöpft wurde. Ein Werk für ein paar kurzweilige Lesestunden, aber nichts, was bleibt..


Freitag, 1. Juni 2018

{Rezension} Göttlich - Verloren

Autorin:  Josephine Angelini


Inhalt 


Helen bleibt keine Zeit, sich an ihr neues Dasein als Halbgöttin zu gewöhnen, denn sie ist nicht nur Halbgöttin, sondern auch der Deszender und damit ist es ihr als Einzige möglich, lebend in die Unterwelt hinabzusteigen. So steigt sie in der Nacht hinab, um ihren Auftrag, die Götter-Welt von den Furien zu befreien zu erfüllen und versucht den Tag in dem schmerzvollen Bewusstsein zu überstehen, dass Lucas‘ und ihre Liebe nicht sein darf.. und beginnt langsam daran zu zerbrechen.

Meine Meinung 


Langsam habe ich mich durch die Durststrecke gekämpft – aber es hat sich gelohnt! Die Knoten, die ich bei einigen logischen Erklärungen im Gehirn hatte, werden immer weniger, die Kapitel lesen sich immer flüssiger und langsam aber sicher entsteht ein sinnvolles Gesamtbild, was mich nun doch noch unerwartet und emotional mitreißt! Besonders faszinierend dabei finde ich die historischen Elemente der griechischen Mythologie, die in dieser Geschichte ganz nebenbei meine Allgemeinbildung erweitern und durch die Verknüpfung mit der heutigen Welt plötzlich greifbar werden. Das Element der Unterwelt nimmt dabei einen großen Raum ein und vereinnahmt mich vollkommen! Angelinis Worte malen mehr und mehr Bilder, die mir das Gefühl geben, selbst dort gewesen zu sein, die Trockenheit, Kälte und Verzweiflung am eigenen Leib erfahren zu haben, aus dem Fluss der Freude getrunken zu haben, in Persephones Garten der Natur beim Wachsen und Verwelken zugesehen zu haben.. einmalig! Es gibt noch so viel zu klären, soviel, was noch passieren muss, dass ich mir gar nicht vorstellen kann, wie das alles in einen einzigen Band passen soll! Da hilft es nur, weiterzulesen und es herauszufinden – was ich auch sofort mit ungeduldiger Vorfreude tun werde..


Fazit 


Aus dem eher flachen Einstieg im ersten Band hat sich ein farbenprächtiges Spektakel entwickelt, welches mich nun endlich endlich nicht mehr loslässt!


Mittwoch, 9. Mai 2018

{Rezension} Göttlich - Verdammt

Autorin:  Josephine Angelini


Inhalt 


Helen ist auf der abgeschiedenen Insel Nantucket auf gewachsen und hat sich schon immer irgendwie anders gefühlt. Hat sie ihr wahres Ich ihr ganzes Leben verborgen, so ändert sich das schlagartig, als sie die Familie Delos kennenlernt. Unaufhaltsam wird sie in ihr Dasein als Halbgöttin hineingezogen, in einen jahrhundertelangen Krieg, ein Leben am Rande des Abgrunds, lernt sie, was es heißt, Todesangst zu haben – aber auch, aus tiefstem Herzen zu lieben..

Meine Meinung 


Die Göttlich-Trilogie stand nun schon sehr lange auf meiner Liste und wurde mir mehrfach begeistert empfohlen. Durch die lange Vorfreude und die vielen überschwänglichen Beschreibungen bin ich natürlich mit extrem hohen Erwartungen an das Werk herangegangen. Das war wahrscheinlich ein Fehler, denn das erhoffte explosionsartige Feuerwerk blieb aus und machte einer netten und nach und nach interessanter werdenden Geschichte Platz. Eine Geschichte, die nach und nach interessanter wird, muss ja nicht per se etwas schlechtes sein, aber nach meiner vorangegangenen Aufregung hat sie lediglich Enttäuschung hervorgerufen. Der Schreibstil ist mir persönlich an einigen Stellen zu simpel, die Charakterentwicklung zu zusammenhangslos und nicht flüssig genug, dadurch oft nicht nachvollziehbar und bei allem dennoch extrem vorhersehbar. Einige Erklärung der griechischen Mythologie und der daraus resultierenden Verhaltenskodexe der Protagonisten leuchten nicht ein oder widersprechen sich teilweise, so dass es an Glaubwürdigkeit verliert und mir immer mal wieder der rote Faden entgleitet. Dennoch komme ich immer mehr in Helens Welt an und möchte, wie so oft, natürlich wissen, wohin der Weg noch geht. Dabei werde ich versuchen, dem zweiten Band so unvoreingenommen wie möglich gegenüberzustehen.


Fazit 


Ein alles in allem gutes Buch mit einigen sprachlichen und logisches Mängeln, ich lasse mich überraschen, wie es sich noch weiter entwickeln wird.. :)


Dienstag, 17. April 2018

{Rezension} Royal - Eine Liebe aus Samt

Autorin:  Valentina Fast


Inhalt 


Tanyas qualvoll schmerzendes Herz ist noch lange nicht verheilt, kaum macht es die ersten zaghaften Versuche, wieder zu schlagen, zerbricht der Rest der Welt vor ihren Augen. Das Königreich wird angegriffen und war es vorher nur eine dunkle Ahnung, ist es nun endgültig dem Untergang geweiht. Tanya kann fliehen, doch was nun? Wie kann sie in der rauen Welt da draußen überleben? Was passiert all den Menschen, die sie zurücklassen musste? Sie ist frei, wonach sie sich immer gesehnt hat – doch für welchen Preis? Verzweifelt klammert sie sich an die Hoffnung, dass das Schicksal nach all dem, was sie durchgemacht hat, doch ein lebenswertes Leben für sie vorgesehen hat und die Menschen die sie liebt, überleben werden..

Meine Meinung 


Eine große Geschichte in einer kleinen Welt geht mit einem Knall zu Ende.. und doch sind es die leisen Töne dazwischen, die ihren Charme ausmachen. Ich habe nicht erwartet, dass ich noch überrascht werden kann, ich habe schon sämtliche Wendungen und scheinbar unvorhersehbare Ereignisse erlebt, die eine solche Dystopie bereit halten kann – dachte ich. Doch Fast hat es geschafft, dass ich immer wieder aufs Neue ratlos in eine Sackgasse geriet und einfach nicht mehr wusste, wie es denn jetzt weitergehen soll. Und sobald ich dachte, ich habe es begriffen, habe ihre Pläne durchschaut, die wahren Charaktere hinter ihren Masken erkannt, wurde ich eines Besseren belehrt - bravo! :) Bis zuletzt verfolgte ich das Geschehen mit atemlosen Staunen und nichts konnte mich auf das Ende vorbereiten. Ich möchte natürlich nicht zuviel verraten, aber eins kann ich mit gutem Gewissen sagen: es ist eines der rundesten, in sich stimmigsten, realistischsten, berührendsten Finali einer Dystopie-Reihe, welches ich jemals lesen durfte. Wenn man natürlich suchen möchte, findet man immer einzelne Punkte, welche nicht ganz glaubwürdig sind (z.B. die Liebe von Charles zu Aurélie) oder man sich anders gewünscht hätte – aber es ist nicht meine Schöpfung, sondern die eines Anderen und meine Wünsche müssen dabei nicht in Erfüllung gehen, um als gelungen zu gelten. Denn das ist es! Ich bin so froh, dass die Autorin der Royal-Reihe solch ein würdiges Ende geben konnte! Anfang und Ende machen meiner Meinung nach unter anderem den Unterschied zwischen einem guten und einem sehr guten Werk aus, und dieses ist phänomenal!

Fazit 


Ein mehr als würdiges Ende für eine sich immer mehr steigernde, insgesamt phantastische Reihe, die mich beeindruckt und zutiefst berührt zurücklässt und mir zeigt, warum ich lesen so sehr liebe!



Samstag, 14. April 2018

{Rezension} Royal - Eine Hochzeit aus Brokat

Autorin:  Valentina Fast


Inhalt 


Es ist so weit, die letzte Entscheidung steht an und Tanya steht mit Charlotte gemeinsam im Finale, um das Herz von Prinz Philipp zu erobern. Er liebt sie und dennoch weiß sie, dass sie keine Chance hat- oder etwa doch? Plötzlich ist sie sich da nicht mehr so sicher.. So oder so wird sich ihr Leben auf einen Schlag ändern, nichts mehr sein wie es war. Ist sie bereit dafür? Ist sie stark genug, die lang ersehnte Antwort zu erhalten?

Meine Meinung 


Diese Rezension fällt mir innerhalb der Royal-Reihe bisher am schwersten, da ich nicht weiß, wie ich all das ausdrücken kann, was ich möchte, ohne zu viel zu verraten. Darum muss ich leider etwas undurchsichtig bleiben und es bei ein paar wenigen, relativ aussagelosen Sätzen belassen.. ich kann nur dazu raten: lest es! Es kommt alles anders, als man denkt – und auch wieder nicht.. Ich bin so voller Gefühle, die ich gerne rauslassen würde, um zu beschreiben, was dieser Band in mir ausgelöst hat, es ist so viel, am Rande des Erträglichen und ich frage mich, was da wohl noch kommen mag. Welche Erklärungen etwas Frieden in meine geschundene Seele bringen könnten - was kann denn jetzt noch passieren?? Es nicht zu wissen macht mich verrückt. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es immer einen roten Faden, auch wenn man immer wieder überrascht wurde, war irgendwie klar, wie es im Prinzip weitergehen würde. Jetzt nicht mehr. Ich bin verloren und verspüre eine ängstliche Erregung.. Ich hoffe, dass mich das der folgende Band, das große Finale, endlich erlöst und dass er dieser royalen Reihe würdig ist. Ich wünsche es mir so sehr..

Fazit 


Ich kann nicht aufhören, kann an nichts anderes denken, nicht eher ruhen, ehe ich nicht einen Sinn in meine grenzenlose schmerzhafte Verwirrung gebracht habe. Ganz großes Kino!



{Rezension} Royal - Eine Krone aus Stahl

Autorin:  Valentina Fast


Inhalt 


Nur noch 8 Kandidatinnen sind dabei und Kämpfen um das Herz des Prinzen – immer noch ohne zu wissen, welcher der 4 Männer es wohl sein mag. Noch eine Woche trennt sie von der Wahrheit. Und Tanya ist nach wie vor gefangen in ihrer eigenen Welt. Die Liebe zu Philipp schmerzt denn je und dennoch öffnet sie sich ihm immer wieder.. unter seinem Blick übertönt das Klopfen ihres naiven, dummen Herzens all ihre vernünftigen Gedanken. Tapfer lächelt sie auf ihrer gemeinsamen Reise durch das Königreich alle Tränen weg, winkt den Menschen zu, die sich freuen sie zu sehen und wartet, bis es vorbei ist.. bis sich der Prinz zu erkennen gibt und sie endlich frei ist..

Meine Meinung 


Die Enttarnung des Prinzen rückt immer näher, ich kann es kaum erwarten, lese schneller, als mein Hirn es verarbeiten kann. Ich fühle, dass Philipps Liebe echt sein muss, doch warum zeigt er sich dann nicht mit Tanya? Warum hat er nur Augen für Charlotte, obwohl er Tanya sagt, dass er sie liebt? Ich schwanke zwischen Unverständnis, Wut und Trauer, durchlebe alles mit Tanya gemeinsam. Die Reise durch das Königreich nehme ich nur wie durch einen Schleier wahr und will endlich, dass es vorbei ist. Auch wenn ich weiß, dass ich Philipp in meinem Herzen mit nach Hause nehmen werde. Doch, was er mir immer wieder antut, kann einfach durch keine Erklärung der Welt wieder gutgemacht werden. Auch wenn mein Herz nach ihm schreit und ich meine, seines antworten zu hören, doch wer kann sich schon auf seine eigenen Sinne verlassen? Sogar, die Tatsache, dass das Königreich und die Kuppel weitere Risse bekommen, lässt mich vergleichsweise kalt – und das obwohl es doch das war, was mich von Anfang an am brennendsten interessiert hat. Ich bin nicht mehr nur in Tanyas Welt, ich bin sie.. und habe mich nur einen Atemzug lang trennen können, um diese Rezension zu schreiben.. weiter geht’s! :)

Fazit 


Ich bin gefangen in einem Strudel aus Wut, Trauer, Verzweiflung und Liebe und auch wenn es schmerzt möchte ich nie wieder daraus auftauchen..



Donnerstag, 12. April 2018

{Rezension} Royal - Ein Schloss aus Alabaster

Autorin:  Valentina Fast


Inhalt 


Entgegen ihrer Erwartungen und Hoffnungen ist Tanya nach der ersten Entscheidung nicht ausgeschieden und somit unter den letzten 12 Kandidatinnen, die um das Herz der vier Männer - und damit Eine von ihnen um das Herz des Prinzen – kämpfen. Obwohl es nicht das ist, was sie sich gewünscht hat, ist ein Teil von ihr froh darüber, denn sie hat wahre Freundschaften geschlossen und ist noch nicht bereit, diese schon wieder aufzugeben. Und wenn sie ganz ehrlich zu sich selbst ist gibt es einen kleinen Teil ihres naiven Herzens, der auch nicht bereit ist, Philipp gehen zu lassen und entgegen aller Vernunft daran glaubt, dass es doch eine Chance für sie gibt..

Meine Meinung 


Tanyas und Philipps Liebe entwickelt sich trotz aller – dem Leser nach wie vor nicht bekannten – Hindernisse wunderschön und spätestens jetzt bin ich völlig in ihre Welt eingetaucht und emotional gebunden. Ich verschlinge jedes Band in einem schnelleren Tempo als das vorangegangene und lasse mich vor lauter Emotionen sogar von meinen drängendsten Fragen ablenken, verschwinde in der Welt unter der Kuppel, ohne mir dessen bewusst zu sein. Irgendwann wird sie Risse bekommen und es wird mich kalt erwischen, das weiß ich. Doch jetzt bin ich ganz bei Tanya, schmecke ihre Trauer, höre ihr immer wieder getretenes Herz leise pochen, spüre die trotz allem immer tiefer gehende Liebe, halte ihre Hand und erwarte atemlos, was da noch kommen mag. Bitte, Philipp sperre deine Liebe nicht mehr ein, umarme sie und lass sie frei, lass mich wieder atmen… Der zuvor immer wieder kritisierte Sprachstil? Wiederholungen, Stolpersteine und co haben sich in Wohlgefallen aufgelöst, ich sehe keine Sprache mehr, sondern nur noch die Welt darin.. - so wie es sein sollte!

Fazit 


Ich gleite nur so dahin über die Seiten, bemerke die Worte nicht, die ich lese, sondern lebe stattdessen in der Welt, die sie erschaffen..



Sonntag, 8. April 2018

{Rezension} Royal - Ein Königreich aus Seide

Autorin:  Valentina Fast


Inhalt 


Die ersten Tage der Auswahl sind vorbei, die anfängliche Aufregung hat sich gelegt und langsam gewöhnt sich Tanya an ihr Leben im Palast, an ihre Zimmergenossin und Freundin Claire, sowie an die vier Männer, um die sich das ganze Spektakel dreht. Sie schließt Freundschaften, kommt manchen näher als sie sollte, verliert ihr Herz und lässt zu, dass es ihr wieder und wieder gebrochen wird. Das einzige, was sie durchhalten lässt, ist der Gedanke daran, dass sie bald wieder Zuhause sein wird. Doch je näher der Zeitpunkt rückt, desto mehr schmerzt es sie, gehen zu müssen, auch wenn sie weiß, dass es das einzig richtige ist. Ehe sie es sich versieht steht sie vor der ersten Aufgabe, nach der die nächste Entscheidung fällt und sie wird endlich wieder frei sein..

Meine Meinung 


Auch wenn es einen ersten Zwischenfall gibt, in dem auf eine Welt außerhalb der Kuppel angespielt wird, bleibt der Hauptaugenmerk auf der Prinzessinnen-Auswahl. Gefühle, die sich entwickeln, Freundschaften, die entstehen, Wahrheiten und Lügen. So langsam gelingt es Fast, den Leser emotional abzuholen, auch wenn es hier und da noch ein paar sprachliche – und inhaltliche - Stolpersteine gibt. Viele der Ausdrucksweisen, die mich im ersten Band so gestört haben, tauchen immer seltener auf und insgesamt liest sich alles viel flüssiger und stimmiger. Manchmal bin ich enttäuscht, dass die Zeit so langsam und ereignislos verstreicht! Gleichzeitig ist es auch eine schöne Abwechslung, einmal eine Liebe zu sehen, die sich nicht so explosionsartig und märchenhaft entwickelt, dass man ihr kaum folgen kann und sie es nicht schafft, in die Realität vorzudringen. Sich seiner Gefühlen nicht sicher zu sein, Angst zu haben und vorsichtig zu sein, statt sich blauäugig schmachtend irgendwo hineinzustürzen, dabei einige Fehler zu machen, immer wieder zwischen Kopf und Herz abzuwägen.. das macht es greifbar und die Protagonisten menschlich. Noch immer weiß ich nicht, wohin mich die Reise tragen wird, aber ich bin gespannt darauf, es zu erfahren.

Fazit 


Erste Emotionen werden geweckt, Spannung erzeugt, Fragen aufgeworfen.. Das Ganze in flüssigerem Schreibstil und mit weniger Stolpersteinen als es beim Vorgänger der Fall war. Weiter so!



Samstag, 7. April 2018

{Rezension} Royal - Ein Leben aus Glas

Autorin:  Valentina Fast


Inhalt 


Tanya lebt in einer Welt nach dem dritten Weltkrieg, in dem sich die Menschheit gegenseitig auslöschte und nur einige wenige Auserwählte überlebten. Dazu gehörten auch Tanyas Vorfahren, die beim Bauen von Viterra, geschützt unter einer riesigen Glaskuppel, mithalfen und so der durch den Atomkrieg vergifteten Atmosphäre entkamen. Viterra, aufgebaut in Form einer Monarchie, bedeutet Überleben, Sicherheit und Schutz, aber auch Regeln, die den Frieden erhalten sollen um ein erneutes Desaster, wie in der Vergangenheit geschehen, zu vermeiden. Die Tradition besagt, dass ein geborener Prinz solange von der Öffentlichkeit abgeschirmt wird, bis er ins heiratsfähige Alter kommt um dann mittels eines Wettbewerbs unter den heiratsfähigen Damen des Volkes seine zukünftige Prinzessin zu finden. Dieses Jahr ist jedoch alles anders, da insgesamt 4 Männer in diesem Wettbewerb teilnehmen, und nicht bekannt gegeben wird, wer von ihnen der Prinz ist. Damit soll der Weg für die wahre Liebe geebnet werden. Tanya findet das alles albern, macht jedoch ihrer Tante zuliebe mit, mit dem Wissen, dass sie es sowieso nicht weit bringen wird..

Meine Meinung 


Der Aufbau der Welt nach einem alles auslöschenden Krieg fasziniert mich immer sofort. Natürlich kommen sofort hunderte von Fragen auf. Wie konnte es soweit kommen?Wie sieht die Welt außerhalb der Glaskuppel aus? Ist die Atmosphäre wirklich so lebensfeindlich? Ist die Kuppel Schutz oder Gefängnis? Doch diese Fragen werden zunächst weder gestellt noch beantwortet. Denn es geht um die Auswahl des zukünftigen Prinzessin, an der Tanya nur widerwillig mitmacht. Es ist natürlich von vornerein klar, dass sie mit ihrer Natürlichkeit und der Gleichgültigkeit gegenüber des Tragens der Krone, weiter kommen wird, als ihr bewusst ist. Was es jedoch trotzdem spannend macht ist das Rätsel, wer denn jetzt eigentlich der Prinz ist, und in wen sie sich verlieben wird. Es gibt ein paar Momente, in denen man denkt, dass der Weg bereits gezeichnet ist, doch wird man noch einige Mal verwirrt. Ich bin gespannt, wie es weiter geht und was sich in 5 Bänden noch alles ereignen wird! Ich hoffe natürlich sehr, dass es irgendwann über die Prinzessinnen-Auswahl hinaus gehen wird und man die Welt in- und außerhalb der Kuppel immer mehr kennenlernen wird. Was mit etwas stört ist der Schreibstil. Er erscheint mir zu flach und zu einfach, viele Wörter wiederholen sich und einige Ausdruckweisen stören mich regelrecht. Ich weiß jedoch, dass dies ursprünglich als Kurzgeschichte gedacht war und Fasts Debüt ist und darum möchte ich etwas milder beurteilen und bin gespannt, wie sich ihr Schreibstil in den nächsten Bänden noch entwickeln wird!

Fazit 


Ein interessanter Weltentwurf, dessen Möglichkeiten sowohl inhaltlich als auch schriftstellerisch noch nicht ganz ausgeschöpft wurden, der aber Lust auf mehr macht.



Montag, 2. April 2018

{Rezension} Goldener Käfig

Autorin:  Victoria Aveyard


Inhalt 


Bei ihrem verzweifelten Kampf um Freiheit gerät Mare in Gefangenschaft. In einen goldenen Käfig, eigens von Maven für sie erschaffen, der ihr alles nimmt, was sie war, was sie jetzt ausmacht und worauf ihr Blick in die Zukunft gerichtet war. Während die Scharlachrote Garde ihren Kampf weiterführt kann sie nur zusehen, die Sicht zunehmend verschwommen, ihre Persönlichkeit verblasst.. Ist der Befreiungsschlag nun vorbei, bevor er richtig angefangen hat? Existiert Mare Barrow, das rote Mädchen mit den silbernen Fähigkeiten aus Stilts, irgendwo unter der Marionette, zu der sie geworden ist, noch?

Meine Meinung 


Ebenso plötzlich wie mein Lesehunger vor einiger Zeit durch das richtige Buch wieder geweckt wurde, wurde er nun durch dieses wieder erstickt. Die Idee hinter Aveyards Welt finde ich nach wie vor faszinierend, doch das allein reicht nicht, um mich durch alle Bände hindurch zu bringen. Bereits mit dem zweiten Teil habe ich begonnen, dem Königreich Norta den Rücken zuzukehren – immer mit der Hoffnung, dass mich noch etwas halten würde.. Doch im Gegenteil, nun habe ich ganz losgelassen. Sobald der nächste Teil erscheint, werde ich entscheiden, ob ich diesen noch lesen werde oder nicht. Wissen, wie es ausgeht, möchte ich natürlich trotzdem. Denn es geht um Gleichheit und Freiheit und Unterdrückung, um Liebe und Schmerz, Leben und Tod.. wer oder was gewinnt? Welche Verluste werden dafür noch in Kauf genommen? Wer wird Mare sein und wer wird an ihrer Seite stehen? Ja, ich werde es lesen, und weiterhin darauf hoffen, noch einmal von den Emotionen erfasst zu werden, die der erste Band in mir auslöste – die Hoffnung stirbt zuletzt. ;) "Goldener Käfig" war zwar spannend und emotional aufwühlend, aber er zog sich bisweilen wie Kaugummi, kam mir vor, wie ein Lückenbüßer zwischen Anfang und Ende. Die Protagonisten stolperten von Schlacht zu Schlacht, von Diskussion zu Diskussion, mal wird dieser Ort besetzt, mal jener, es gibt Erfolge, Verluste.. ein nie enden wollendes Schachspiel, in dem regelmäßig neue Figuren hinzugefügt werden, sobald welche gefallen sind, so dass man immer mehr den Überblick – und irgendwann auch das Interesse verliert.


Fazit 


Schweren Herzens vergebe ich nur 1 von 5 Federn, da trotz eigentlich tollem Weltentwurf, lebendigen Figuren und anschaulicher Schreibweise mein Lesehunger durch dieses Werk über viele Wochen lang im Keim erstickt wurde..


Freitag, 26. Januar 2018

{Rezension} Gläsernes Schwert

Autorin:  Victoria Aveyard


Inhalt 


Nach dem Tod des Königs haben es Mare und Cal geschafft aus der Knochenarena zu fliehen und tauchen bei der Scharlachroten Garde unter. Von dort aus versuchen sie andere Neublüter, Rote mit silbernen Fähigkeiten, ausfindig zu machen, sie auszubilden und sie somit vor dem neuen König Maven zu beschützen. Es ist Zeit für einen Umsturz, doch wie sollen sie das anstellen? Es herrscht Krieg. Zwischen Silbernen und Roten und Neublütern, zwischen Norta und den außenstehenden Regionen, zwischen den zwei königlichen Brüdern und nicht zuletzt in Mare, die den Verrat durch Maven immer noch nicht verwunden hat und trotz ihres Gefühlschaos versucht ihrer ungewollten Anführerrolle gerecht zu werden und weiterhin für das Überleben zu kämpfen.

Meine Meinung 


Ich bin immer noch atemlos von den völlig unerwarteten und schockierenden Wendungen am Ende des ersten Bandes und habe den Verrat von Maven - wie Mare selbst - immer noch nicht verwunden. Halb hoffe ich, dass es eine weitere Wendung geben wird, die den Verrat als etwas Andere entlarvt, zum Beispiel da Maven unter fremdem Einfluss stand und zu seinen grausamen Handlungen gezwungen wurde. Doch nichts dergleichen geschieht und das letzte bisschen Sympathie für ihn verflüchtigt sich und nährt den Hass, der durch die vorherige Liebe umso tiefer geht. Ich verfolge Mares Entwicklungen aufmerksam, doch von Seite zu Seite entferne ich mich immer mehr von ihr. Ich verstehe ihre Gefühle nicht, ich verstehe einige ihrer Handlungen nicht, ich ärgere mich und zwischendrin langweile ich mich auch. Die Protagonistin entgleitet mir und mit derselben Intensität, mit der mich der erste Band in seinen Bann gezogen hat, lässt mich der zweite nun los und ich falle. Heraus aus der Welt, die Aveyard so liebevoll geschaffen hat, zurück in die Realität. Wenn ich plötzlich alles andere lieber mache, als zu lesen, weiß ich, dass etwas an dem aktuellen Werk für mich nicht mehr stimmt. Ich zwinge mich, aus Liebe zum ersten Band, nicht aufzugeben, und auch wenn es stellenweise spannend wird, bleibt der Band bis zum Schluss grau, schemenhaft, nicht greifbar.. ich beiße mich durch und hoffe das es beim nächsten Band besser wird, dass ich nicht mehr durch eine ewig trübe gläserne Wand hindurchsehe, sondern sie endlich zerspringt und ich die Welt, die ich verlassen habe, wieder betreten kann.


Fazit 


Das Kunstwerk, das der erste Band erschaffen hat, verblasst, die Farben verwischen zu einem nie enden wollenden Grau, und ich hoffe, dass mir die Fortsetzung zeigt, dass es noch nicht verloren ist..